Ältester Diözesanpriester

Messe zum 100. Geburtstag von Helmut Bullinger

NEUBURG/DONAU-ZELL – Dekan Werner Dippel brachte es auf den Punkt: „Die 100 Jahre sieht man dir nicht an. Eher 75 oder vielleicht 80 Jahre.“ Er meinte damit Geistlichen Rat Helmut Bullinger, der in der vergangenen Woche bei erstaunlicher körperlicher und geistiger Frische seinen 100. Geburtstag feiern durfte. 

Hierzu feierte die Pfarrei St. Luzia am ersten Fastensonntag einen Festgottesdienst. Neben Stadtpfarrer Gerd Zühlke und dem Jubilar zelebrierte Dekan Werner Dippel die Messe. „Das Leben ist ein Streben nach oben! Bei Dir ein Streben nach dem Herrn der Welt – nach oben hin zu Gott“, sagte der Dekan in seiner Predigt. Er fügte hinzu: „Wir spüren, dass Dein Streben als Priester Deine Berufung und auch Deine Lebenserfüllung ist.“ Dieses Streben komme auch in dem durch Bullinger ausgesuchte Evangelium zum Ausdruck: „Seid wachsam! Bleibt wach! Ihr wisst nicht, wann die Zeit da ist. Wenn der Hausherr kommt, dann soll er euch wach finden.“ 

Kein „Geheimrezept“

In seinen Dankesworten erklärte Pfarrer Bullinger: „Ich sehe es als sehr großes Geschenk an, dass ich dieses besondere Alter erleben darf.“ Ein „Geheimrezept“, um dieses außergewöhnliche Alter bei guter Gesundheit und beeindruckender geistiger Frische feiern zu dürfen, hat der Jubilar nicht. Sein Hausarzt findet bei der Gesundheitsuntersuchung „nix“. Bullinger hat selbst „nie gedacht“, einmal so alt zu werden. So alt zu werden, sei nicht vielen Menschen vergönnt. 

Im Mai vergangenen Jahres feierte der Geistliche bereits sein 70. Priesterjubiläum in der Pfarrkirche St. Luzia Zell. Dort hält er gegenwärtig alle zwei Wochen die Sonntagsmesse und wöchentlich eine Messe bei den Maria Ward Schwestern in Neuburg. Ans Nichtstun denkt der Jubilar nicht. Er will noch viele Gottesdienste halten. Pfarrer Bullinger ist der älteste Priester in der Diözese Augsburg.  Große Wünsche hat der Jubilar zum Geburtstag nicht, außer dass es „gut weitergeht“. 

„Hoffentlich dürfen wir diesen Weg noch lange gemeinsam gehen“, ergänzt der Pfarrgemeinderatsvorsitzende Ralf Edler. In seinen Glückwünschen betont er: „Wir haben heute und jeden zweiten Sonntag den ältesten Pfarrer unserer Diözese bei uns im Gottesdienst. Doch, sobald Sie, Herr Pfarrer Bullinger, am Altar stehen, wirken Sie wieder frisch und jung, voll Energie und mit überzeugenden aktuellen Worten. Das ist für unsere Pfarrgemeinde eine große Freude und darauf sind wir auch richtig stolz.“

Weitere Gratulanten waren Neuburgs Oberbürgermeister Bernhard Gmehling, der Bullinger als einen „Leuchtturm der katholischen Kirche“ bezeichnete. Der evangelische Geistliche Herbert Sperber aus dem Nachbarort Marienheim spielte ein Lied auf der Gitarre für den Jubilar. Zum Ende des Gottesdienstes gab es eine Überraschung. Der Posaunenchor Marienheim, unter der Leitung von Markus Bitterwolf hielt für Bullinger ein Standkonzert vor dem Gotteshaus. Eingerahmt wurde dies durch eine humorvolle Rede der Ortsbeauftragten Marienheims, Hildegard Weis und Christiane Dusse. Roland Habermeier

12.03.2022 - Bistum Augsburg